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So, was tun wir an einem Regentag in Holland? Im Post-Fastnachts-Blues, und eben erst zurückgekehrt nach einer Woche Sonne (und Arbeit) in Zürich/Bern/Luzern? Wir geben uns bildungsbeflissen und fahren nach Ams ins Van Gogh Museum, wo noch bis zum 3. März sein Einfluss auf die Expressionisten zelebriert wird. Wir wissen, wie wir die Schlange an der Kasse überspringen können (online Tickets sind auf der Museums-Website zu kaufen, wer mehr als 2x pro Jahr kommt, kauft sich die Museumskarte für EUR25).
Drinnen ist die Aussicht auf die Bilder durch Menschenmassen zwar fast verbaut, aber das stört weiter nicht, denn die eigentlich interessante Vitrine interessiert niemanden: wie nämlich die Witwe von Vincent’s Bruder gezielt die Ausstellungmacher der Berliner und Wiener Secession und von ein paar anderen Galerien auf Vincent’s Werk angefixt hat … eine Lehrstunde in Kulturmarketing sondergleichen. “Sehr geehrte geachtete Frau”, schreiben die Galeristen zurück, und bitten um Erlaubnis, das eine oder andere Werk in einer Kunstpublikation zu reproduzieren. So also wurde der Ruhm gemacht. Die in den Ausstellungstexten krampfhaft gepredigte Ähnlichkeit von van Goghs Kornfeld und Kirchners Nollendorfplatz kann ich schwer nachvollziehen. Doch das Kunstpodest funktioniert und zieht Publikum und so gehen wir weiter.
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